Denn wir sind Glieder seines Leibes. (Eph 5,30)
Im Gebiet der Kirchengemeinde Hl. Franz von Assisi in Blieskastel, die in Rahmen der im Jahr 2015 begonnenen Kirchenreform entstand, leben über 6000 Menschen.
Die Kirchengemeinde besteht aus neun Ortschaften, die sehr unterschiedlich geprägt sind. In den fünf der sieben Orte mit unseren katholischen Kirchen, leben überwiegend Katholiken. Zwei Orte haben mehrheitlich eine evangelische Bevölkerung.
An der Pfarreigrenze steht das Wallfahrtskloster mit der Gnadenkapelle „Unsere Liebe Frau mit den Pfeilen“, das seit dem Jahr 2005 von den polnischen Franziskaner-Minoriten betreut wird. Das Kloster und die Gnadenkapelle strahlen eine Anziehungskraft in den gesamten Saarpfalzkreis aus und darüber hinaus.
In Folge der kirchlichen Reform aus dem Jahr 2015 im Bistum Speyer ist die Pfarrei Hl. Franz von Assisi aus folgenden Gemeinden entstanden:
St. Anna und Philipp (Schlosskirche), Blieskastel
- mit den beiden evangelisch geprägten Orten Mimbach und Webenheim
- 2600 Bewohner
- davon 2000 Katholiken
Franziskanische Station: Franziskus im Heiligen Land
In der Mitte Blieskastels befindet sich die Schlosskirche (bis 2015 Pfarrkirche der Gemeinde St. Sebastian) und das Gemeindezentrum St. Sebastian.
Die Schlosskirche ist ein Ort, an dem wir uns über viele Trauungen, Taufen aber auch verschiedene kulturelle, musikalische Veranstaltungen freuen können. Hier versammeln sich die Menschen, um eine gute Orgelmusik zu hören und den Gesang der verschiedenen Chöre mitzuerleben.
Was die ehemalige Pfarrei St. Sebastian in den letzten Jahrzehnten im pastoralen Leben geprägt hat, war eine gute und starke Ökumene. Hier organisieren sich Ehrenamtliche, um mit den protestantischen Nachbargemeinden eine ökumenische Bibelwoche oder verschiedene gemeinsame Gottesdienste zu organisieren. In St. Sebastian spürt man die Bedeutung der Ökumene und des Dialogs mit den anderen Religionen. Einmal im Jahr feiern wir gemeinsam ein ökumenisches Friedensgebet, das von den Jugendlichen aus Deutschland, Polen und der Ukraine musikalisch mitgestaltet wird. Hier arbeitet das Team eng mit Spohns-Haus in Gersheim zusammen. Die Ökumene sehen wir hier vor allem im Austausch und in gemeinsamen Gottesdiensten wie z.B. am Pfingsten, im Sommer im Schwimmbad, an Buß- und Bettag, wo abwechselnd gepredigt wird. Die Chöre der katholischen und protestantischen Gemeinden begleiten diese Feier auch abwechselnd. Der protestantische Vertreter gratuliert den Jugendlichen der katholischen Gemeinde zur Erstkommunion und zur Firmung und der katholische Vertreter bei der Konfirmation. Seit Jahren pflegen wir eine gemeinsame Sitzung von Presbyterium und Pfarrgemeinderat (nach der Reform 2015 Gemeindeausschuss St. Sebastian und seit 2019 Pfarreirat).
Trotz des starken ökumenischen Dialogs vergessen wir unsere katholische Identität nicht. Hier freuen wir uns jedes Jahr auf eine Fronleichnamsprozession durch die Stadt oder auf die in der damaligen Pfarrei St. Sebastian verwurzelte Pfarrwallfahrt zum Kloster in der Wallfahrtswoche.
In der Schlosskirche feiern wir auch unseren zentralen Gottesdienst der Pfarrei, und zwar immer sonntags um 10:00 Uhr wie auch Rosenkranzandachten im Oktober und die Kreuzwegandachten in der Fastenzeit. Das Gemeindefest wird an Fronleichnam organisiert.
In St. Sebastian steht auch eine katholische öffentliche Bücherei den Menschen zur Verfügung.
Zur Gemeinde St. Sebastian gehört auch unser Kindergarten St. Sebastian.
Aus der Geschichte der Schlosskirche
Graf Carl von der Leyen berief 1775 die rheinischen Franziskaner – Rekollekten genannt - zur Gründung eines Klosters mit einer Lateinschule in seine Residenzstadt. Mit Einzug der Franziskaner bot das Kloster regelmäßigen Gottesdienst mit Predigt und eine öffentliche Lateinschule für die Schüler aus der Stadt und Umgebung an, sorgte aber auch für den Nachwuchs des Ordens. So entstand neben dem Klosterbau in der kurzen Zeit von 1776 bis 1778 mit hochherziger Unterstützung der Gräfin Marianne, der Witwe des Grafen Franz Carl von der Leyen, die Franziskaner-Klosterkirche – die heutige Schlosskirche. Die Pläne stammten von Johannes Peter Reheis, einem Schüler Friedrich Johann Stengels. Die Grundsteinlegung der Kirche war am 3. Juni 1776. Am 28. Oktober 1778 wurde das Gotteshaus zu Ehren der hl. Mutter Anna und des Apostels Philippus geweiht. Bei der kunstgeschichtlichen Einordnung der Schlosskirche führt die heute gängige Bezeichnung „Schloss“-kirche in die Irre. Wie aus der „Erklärung“ von Franz Carl Graf von der Leyen vom 8. April 1775 zweifelsfrei hervorgeht, wurde der Bau als Franziskaner-Klosterkirche errichtet. Auch nach dem Bautyp ist die Kirche keine Schloss- oder Hofkirche. Trotzdem bleiben wir bei der heutigen Bezeichnung Schlosskirche.
Das 17. und 18. Jahrhundert bevorzugt bei Bettelordenkirchen den Saalbautypus, oft mit abgesetztem Chor. Damit schließt sich die Schlosskirche dem schon seit dem 13. Jahrhundert gebräuchlichen Typus einer Bettelordenskirche an. Bereits im Mittelalter wurde das Gebot zum Verzicht auf Türme bei den Bettelordenskirchen gelegentlich umgangen und neben dem Chordachreiter im Westen ein kleines, schlankes Türmchen als Dach- oder Giebelreiter aufgesetzt. So zeigt Blieskastel mit der Schlosskirche ähnlich Vergleichbares.
Das Äußere des Gotteshauses
Der architektonisch hervorragendste Teil der Schlosskirche ist ihre prächtige fast überladene Schmuckfassade mit dem Portalaufbau. Zu beiden Seiten des Türbogens stehen zwei toskanische Säulen, die einen Architrav mit dreieckigem Giebelfeld tragen. Auf ihm sieht man das „Auge Gottes“ inmitten einer von Strahlen durchbrochenen Wolkenschicht, aus der vier Engelsköpfe hervorragen. Links und rechts des Eingangs befindet sich jeweils ein elliptisches Fenster, das eine geschweifte Überdachung aufweist. Oberhalb der Portalanlage ist ein großes Rundfenster von einer Girlande umrahmt. Die Porträts auf den das Rundfenster flankierenden Vasen zeigen auf dem rechten Medaillon Franz Carl von der Leyen mit Lorbeerkranz und links seinen Sohn Philipp Franz. Senkrecht über den elliptischen Fenstern folgen viereckige Fenster mit Balusterbrüstungen und Spitzgiebelabschlüssen. In die Mauer eingebaute dorische Halbpfeiler und schmälere mittlere Pilaster unterstützen ein steinernes Gebälk, das sich aus einem Triglyphenfries und einem weit vorspringenden Kranzgesims zusammensetzt.
Den oberen Teil der dekorativen Wand nimmt eine Pfeilerarchitektur ein. Die Nische in der Mitte dieses Fassadenabschnittes ist der Standplatz des hl. Sebastian, des Schutzpatrons der Pfarrei und der Stadt Blieskastel. Beiderseits der aus hellem Sandstein gehauenen Statue werden die glatten Flächen durch je vier Rosetten belebt. Beherrschend krönt den Giebel das mit einer Grafenkrone ausgestattete von-der-Leyen-Wappen und das Leyen-Dalbergsche Allianzwappen.
Das Innere der Kirche und seine Ausstattung
Aus der Erbauungszeit der Schlosskirche stammen Altaraufsatz, Kanzel, Taufbecken, Weihwasserbecken, Opferstock, Anrichtetisch und Chorstühle. Rechts im Altarraum war das gräfliche Oratorium. Heute zugemauert dient der Raum als Sakristei. Das Innere der Schlosskirche hat sich im Laufe der Zeit immer wieder gewandelt. Nach der Renovierung im Jahre 1978 bezeichnete man die Gestaltung und Ausstattung des Kircheninnern als zeitgemäß und gelungen.
Allerdings erfordert der Zustand der Kirche seit 2001 umfangreiche und tiefgreifende Sanierungsmaßnahmen in mehreren Bauabschnitten. Dazu ist ein Kirchenbauverein gegründet worden, der die Mittel sammelt, um dieses nicht nur für Blieskastel so wertvolle Denkmal wieder instand setzen zu können.
Weiteres kann man in der Festschrift "225 Jahre Schlosskirche Blieskastel" nachlesen.
Mariä Himmelfahrt, Aßweiler
- mit dem Ort Seelbach, der über keine Kirche verfügt
- 900 Bewohner
- davon 800 Katholiken
Franziskanische Station: Franziskus und der Hl. Antonius
Aßweiler und der naheliegende Ort Seelbach gehören nach der Reform von 2015 ebenfalls zur Pfarrei Hl. Franz von Assisi Blieskastel. Zunächst waren sie aber ein Teil der früheren Pfarrei, deren Sitz in Biesingen war. Der Biesinger Pfarrer betreute auch die Kirche Mariä Himmelfahrt in Aßweiler. Die Gemeinde hatte ähnlich wie Blickweiler einen eigenen Pfarrgemeinderat und einen eigenen Verwaltungsrat.
Hier findet sich auch eine sehr aktive und gut organisierte Katholische Frauengemeinschaft. Diese Gemeinschaft gehört prägend zu dem Gesamtbild der Gemeinde. Die Frauen in Aßweiler engagieren sich sehr stark im Leben der Gemeinde durch die Organisation der Gemeindefeste am Mariä Himmelfahrt oder an der Kerb. Sie gestalten verschiedene Marienandachten. Zu einem festem Punkt der Gemeinschaft gehören die Adventsfeier und der Weltgebetstag der Frauen.
In der Gemeinde Mariä Himmelfahrt werden neben den Gottesdiensten auch die Barmherzigkeit- und Rosenkranzgebete sehr gut angenommen. In letzter Zeit spüren wir ein zunehmendes Interesse am Antoniusamt, das im Rahmen des Werktaggottesdienstes gefeiert wird.
Auch in Aßweiler werden alte und kranke Menschen durch Ehrenamtliche zu Hause besucht. Besuche werden auch an Jubiläen und besonderen Geburtstagen durchgeführt. In Aßweiler entwickelt sich das Ehrenamt für die Mission der Kirche. Wir bemerken, dass es Menschen gibt, die ehrenamtlich ihre Zeit und Energie für die Missionsprojekte der Pfarrei opfern, wie Friedensfunke im Advent oder Fastenalmosen in der Fastenzeit.
Die Gemeinde Aßweiler gibt ihr Herz für die Armen und Bedürftigen, wenn sie durch verschiedene Aktivitäten Menschen durch das sogenannte „Antoniusbrot“ unterstützt. Die Kirche Mariä Himmelfahrt ist ein Ort, in dem sich die Menschen auch gerne zum Bibelteilen versammeln. Aus der Betrachtung der Heiligen Schrift wollen die Gläubigen Kraft und Motivation für ihr Engagement schöpfen. Auch die Taizégebete gehören in Aßweiler zu den bestbesuchten Andachten in der Pfarrei.
Die Gemeinde Mariä Himmelfahrt gibt ein schönes und wichtiges Zeugnis der christlichen selbstlosen Liebe in der Gesellschaft.
Aus der Grundsteinlegungsurkunde:
...Das Kirchenbauvorhaben geht auf ein Gelöbnis der Männer von Aßweiler zurück, die 1914 in den Krieg ziehen mussten und für glückliche Rückkehr den Bau einer Kapelle gelobten. Aber erst als 1950 am Fronleichnamsfest in Aßweiler ein Kirchenbauverein gegründet wurde, der die tatkräftige Unterstützung Sr. Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Josef Wendel von Speyer fand, konnten mit den Eigenleistungen und einem Zuschuß von 2.300.000 Frs aus Diözesansteuer und 4.000.000 Frs von der Regierung des Saarlandes am 1. August 1952 die Bauarbeiten begonnen werden. Architek der Kirche ist Wilhelm Schulte II. (bzw. jun.).
Am 28. September 1952 wurde durch Dr. Josef Wendel, Bischof von Speyer, der Grundstein gelegt. Dem Grundstein wurde die oben erwähnte Urkunde beigelegt, in der es weiter lautet:
„Im Jahre des Heiles 1952, im 14. Jahre der glorreichen Regierung des Papstes Pius XII. hat der Diözesanbischof, Exzellenz Dr. Josef Wendel, als er schon zum Erzbischof von München ernannt war, am 28. September 1952, am 17. Sonntag nach Pfingsten, diesen Grundstein der neuen Filialkirche in Aßweiler gelegt, die zu Ehren der seligen Jungfrau Maria, in den Himmel aufgenommen, gebaut wird. Aßweiler, 597 Einwohner, davon 560 Katholiken und 37 Protestanten und Seelbach, 169 Einwohner, davon 160 Katholiken und 9 Protestanten, das sich bei Beginn des Kirchenbaues zur Mithilfe angeschlossen hat, Filialorte der Pfarrei Biesingen (753 Einwohner, davon 748 Katholiken und 5 Protestanten) gehören zum Saarland, dessen Ministerpräsident Johannes Hoffmann und Kultusminister Erwin Müller sind.“
Am 18. November 1953 weiht seine Exzellenz, der Hochwürdige Herr Bischof Isidor Markus Emanuel die Kirche ein.
Mit einem Dokument vom 6. November 1959 wurden Aßweiler und Seelbach durch Bischof Dr. Isidor Markus Emanuel, Speyer, zur selbständigen katholischen Kirchengemeinde erhoben. Die Bestätigung erfolgte durch die Regierung des Saarlandes am 29. Februar 1960.
Weiter Informationen finden Sie auch beim Institut für aktuelle Kunst: http://institut-aktuelle-kunst.de/kunstlexikon/blieskastel-assweiler-filialkirche-mariae-himmelfahrt-22590
St. Josef, Ballweiler
- mit dem Ort Wecklingen, der über keine Kirche verfügt
- 800 Bewohner
- davon 700 Katholiken
Franziskanische Station: Franziskus und Greccio, Ort der ersten Weihnachtskrippe
Noch vor der Reform im Jahr 2015 war die Pfarrei St. Josef mit Wecklingen eine selbstständige Gemeinde. Sie hatte einen Pfarrer, der im Pfarrhaus hinter der Kirche wohnte. Dort wurde auch ein Pfarrbüro geführt.
Dank der großartigen Arbeit und der Offenheit konnte der damalige Pfarrer Karl-Theodor Vollmar viele Menschen vom kirchlichen Leben überzeugen und begeistern.
Es gibt in der Gemeinde Ballweiler eine gute und beispielhafte Zusammenarbeit zwischen den Generationen. Hier merken wir ein großes Engagement nicht nur der ältere Menschen, sondern auch der Familien und Jugendlichen. Hier werden Gemeindefeste von vielen Ehrenamtlichen organisiert und durchgeführt. Es gibt eine Gruppe der Messdiener und Messdienerinnen, welche die größte Messdienergruppe in der gesamten Pfarrei ist. Es gibt in der St. Josefskirche eine starke und gut organisierte Gruppe von Lektoren und Kommunionhelfern. Auch in Ballweiler existieren ein Kirchenchor und ein Jugendchor. Neben den Sonntagsgottesdiensten werden in St. Josef Maiandachten, Rosenkranz- und Fastenandachten gefeiert. Zur Tradition gehört in Ballweiler die Fronleichnamsprozession mit Altären und Blumenteppichen. Diese zeigt deutlich, dass es in der Gemeinde eine gute Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gruppierungen gibt. Die Feuerwehr und der Musikverein begleiten diese Prozession, Kinder und Jugendliche helfen mit. Auch arbeitet die Kirchengemeinde in Ballweiler mit dem Musikverein Ballweiler bei der Gräbersegnung an Allerheiligen zusammen. An diesem Tag gestaltet der Musikverein diese Andacht zusammen mit dem Kirchenchor.
Außerdem kümmern sich die Mitglieder der Gemeinde um die Mission der Kirche durch den Verkauf der fairen Waren. Auch die Katholische Erwachsenenbildung ist in Ballweiler aktiv. Hier werden Wortgottesdienste durch den Liturgiebeauftragten am Herz Jesu Freitag gefeiert.
Blick in die Geschichte
Kirchenrechtlich wurden Ballweiler und Wecklingen nach dem Dreißigjährigen Krieg Filialen von Blieskastel. Seit 1776 gehörten sie zur neuen Pfarrei Biesingen. Hier bot die Kirche jedoch bald zu wenig Platz, so dass die Ballweiler und Wecklinger Gemeindemitglieder seit 1908 nach Blickweiler zum Gottesdienst gingen.
Da sich die örtliche Bevölkerung im Laufe des 19. Jhs. stark vergrößerte, herrschte während der Gottesdienste in Blickweiler bald ständiger Platzmangel. Die Gemeinde beantragte deshalb dringlich eine eigene Kirche zu Ballweiler. 1899 rief man den ersten Kirchenbauverein ins Leben und während der nächsten 30 Jahre verfolgten die Dorfbewohner trotz Krieg und Geldentwertung beharrlich ihr Ziel.
Am Palmsonntag 1929 wurde feierlich der erste Spatenstich getan, am 26. Mai erfolgte die Grundsteinlegung, das Richtfest fand schon am 20. Juli statt, Mitte Oktober waren die Bauarbeiten abgeschlossen, die Kirche vollendet. Am 1. Dezember konsekrierte der Speyrer Bischof Ludwig Sebastian die Josefskirche. Seit 1930 ist Ballweiler selbständige Pfarrei.
Im Zuge der großen Renovierung 1990/91 erfolgten verschiedene Veränderungen: Dies betraf u. a. die farbige Fassung des Innenraumes. Auf die Originalfarbigkeit mit gelb gestrichenem Chor, Seitenschiffgewölben und Mittelschiffbögen griff die Denkmalpflege nicht zurück.
In der Nachkriegszeit war das Tonnengewölbe graugrün und Wände und Wandvorlagen mit den Gurtbögen grün gefasst worden, so dass die Tonne auch durch die Farbfassung betont auf Wandvorlagen und Wänden „gelastet“ hatte. Heute sind die Gurtbögen und Wandvorlagen hellgrau und Wände und Gewölbe weiß, so dass das Drückende des Gewölbes aufgehoben wird und trotzdem die Beziehung zu den stützenden Wandvorlagen auf subtile Weise unterstrichen werden konnte. So wird dem Anliegen des Architekten, Albert Boßlet, wenn auch in veränderter Form, weiterhin Rechnung getragen. Neu sind die dünnen grauen Linien, die das Polygon des Chorraumes akzentuieren sowie die von altrosa und grauen Farbbändern gerahmten Fensteröffnungen.
St. Anna, Biesingen
- 800 Bewohner
- davon 700 Katholiken
Franziskanische Station: Franziskus in Portiuncula
Die Gemeinde in Biesingen mit ihrer St. Anna Kirche, die von Weitem her gesehen und bewundert wird, verfügt auch über ein Pfarrheim, in dem noch vor der Reform von 2015 ein Pfarrer gewohnte und ein Pfarrbüro für Biesingen und Aßweiler geführt wurde. Hier merken wir eine starke Prägung durch die aktive Katholische Frauengemeinschaft. Sie gehört zu den tragenden Kräften der Gemeinde. Die Frauengemeinschaft Biesingen organisiert im Mai eine Frauenwallfahrt ins Kloster in Blieskastel. In der Gemeinde St. Anna gibt es Ehrenamtliche, die sich gerne in verschiedene Bereichen der Gemeinde einbringen. Die Ehrenamtlichen organisieren das Leben der Messdienergruppe, führen die karitativen Projekte wie „Coffee Stop“ von Misereor durch oder besuchen die alten und kranken Gemeindemitglieder in ihren Häusern. Neben den Sonntagsgottesdiensten werden auch verschiedene Rosenkranz-, Maiandachten oder auch der Weltgebetstag gefeiert. In der St. Anna-Gemeinde merken wir eine starke Verbundenheit der Gläubigen mit dem Wallfahrtskloster in Blieskastel, was die Menschen in Biesingen sehr stark mit der Marienfrömmigkeit geprägt hat. Die Gläubigen vor Ort pflegen das regelmäßige Rosenkranzgebet und jeden Tag beten sie den Herrn im Allerheiligsten Sakrament des Altares am Marienaltar an. Von Biesingen aus werden jedes Jahr von den Ehrenamtlichen Wallfahrten zu den Marienwallfahrtsorten in der ganzen Welt organisiert und durchgeführt. Biesingen ist durch diese starke marianische Prägung ein Ort, wo viele Menschen, die vorbeischauen, das Mütterliche spüren können. Die St. Anna Kirche gehört zu einem wichtigen Punkt auf der Strecke des Sternenwegs, auf dem sich viele Menschen nach Santiago de Compostela befinden. Deswegen hat St. Anna den eigenen Pilgerstempel und eine Pilgerstation in der Kirche. In Biesingen merken wir, wie wichtig es ist, mit verschiedenen Vereinen zusammen zu leben. Es gibt eine respektvolle und gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr, dem Sportverein sowie dem Obst- und Gartenbauverein, der zum Erntedankfest traditionell den Altar schmückt. In Biesingen gibt es unseren dritten Kindergarten Mariä Himmelfahrt.
St. Barbara, Blickweiler
- 960 Bewohner
- davon 800 Katholiken
Franziskanische Station: Franziskus und der Wolf
Die Gemeinde St. Barbara in Blickweiler arbeitet schon seit 1995 eng mit der Gemeinde St. Sebastian zusammen. Die beiden Gemeinden hatten ein gemeinsames Pastoralteam mit einem Pfarrer und einer Gemeindereferentin als auch ein gemeinsames Pfarrbüro. Vor der Reform von 2015 hatte die Gemeinde aber einen eigenen Pfarrgemeinderat und eigenen Verwaltungsrat. Der Mittelpunkt der Gemeinde St. Barbara ist die Kirche und das Pfarrheim. Hier konzentriert sich das Leben der Gemeinde. In Blickweiler leistet die Kirchengemeinde neben den vielen geistlichen Angeboten, die in verschiedenen Jahreszeiten gehalten werden, wie z.B. Rosenkranz, Marienandachten, Fastenandachten, Weltgebetstag, auch eine sehr gut organisierte und beispielhafte karitative Arbeit. Das passiert durch die lebendige und zielorientierte Arbeit der sogenannten Besuchsdienstgruppe. Die Mitglieder des Besuchsdienstes sind seit Jahrzehnten ununterbrochen unterwegs zu den alten und kranken Menschen der Gemeinde. Sie sind der allererste Ansprechpartner, wenn es um die kirchlichen Angelegenheiten geht. Sie schlagen eine wichtige Brücke zwischen den Menschen, und führen sie in das kirchliche Leben. Diese großartige Arbeit führt bei vielen Menschen der Gemeinde zu Nachdenken und Dankbarkeit. Der Besuchsdienst der Gemeinde St. Barbara bringt die christlichen Werte wie Liebe, Respekt, Toleranz, Hingabe wie auch Versöhnung und Frieden als einen lebendigen Beitrag in das Leben der Kirche vor Ort. Wir merken hier, wie wichtig dieser Dienst nicht nur in Blickweiler ist. Um diese christlichen Werte zu pflegen, hat man die Kirche St. Barbara in Blickweiler als einen Punkt auf die Karte des Sternenwegs im Saarland gesetzt. Hier finden die vorbeigehenden Jakobspilger eine Pilgerstation in der Kirche mit den Barbarastempel. Auch in der Gemeinde St. Barbara gibt es eine katholische öffentliche Bücherei und den Kindergarten St. Barbara. Zu dem gesamten Bild der Gemeinde in Blickweiler gehört auch der „Eine Welt Laden“ in der Kirche, der seit Jahrzehnten die Missionsarbeit unserer Kirche unterstützt. Die Kirche vor Ort lädt zu ihrem Gemeindefest St. Barbara ein, das von den Ehrenamtlichen organisiert wird.
Wallfahrtskloster der Minoriten, Blieskastel
Seit über 100 Jahren werden die Menschen in Blieskastel und seiner Umgebung durch die franziskanische Spiritualität der Klostergemeinschaft geprägt. Eine starke Verbundenheit spürt man auch in der Pfarrei Hl. Franz von Assisi, da viele Menschen, die in der Pfarrei unterwegs sind, auch das Kloster als ihre geistliche Heimat bezeichnen. So ist dieser Ort nicht nur für Pfarrangehörige, sondern auch für viele Menschen von außerhalb, ein Zentrum ihrer Spiritualität. „Unsere Liebe Frau mit den Pfeilen“ ist anwesend in den Gebeten, Häusern und Kirchen. So fahren Gläubige jeden Tag zum Gottesdienst, nehmen an verschiedenen Andachten des Wallfahrtsklosters teil. Für viele sind die Lichterprozessionen und Gottesdienste in der Wallfahrtswoche ein fester Programmpunkt im Jahr. Hinzu kommt noch ein sehr gut organisiertes und besuchtes Klosterfest. All das spielt eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Spiritualität der Pfarrangehörigen, die sehr traditionell und franziskanisch geprägt sind. Dadurch ist es auch normal, dass solche Orte wie Blickweiler und Biesingen eine starke Verbundenheit mit dem Kloster erleben. Deswegen haben wir auch in diesen Orten die franziskanischen Stationen mehr nach der franziskanischen Spiritualität ausgerichtet. Hier werden eher mehr traditionelle Formen des Gebetes und der Gottesdienste angenommen als woanders. Deswegen ist die Marienverehrung, die im Kloster der zentrale Gedanke ist, auch ein wichtiger Aspekt in unserer Pfarrei. So ist die franziskanische Station „Franziskus in Portiunkula“ ein formulierter Leitsatz, der auch die Schwerpunktsetzung der Pfarrei zeigt.