Mittwoch, 28. August 2024

Taizé-Gebet im September

Herzliche Einladung zu unserem ersten Taizé-Gebet nach der Sommerpause am Donnerstag, dem 12. September, um 19 Uhr in St. Josef Ballweiler.

Einander zuhören

Auszug aus dem Brief für das Jahr 2024 von Frère Matthew | www.taize.fr/de

In einem Dialog geht es zuallererst darum, einander zuzuhören. Moses sagte zum Volk Gottes: Schema Jisrael - ‚Höre, Israel!‘) (5. Mose 6,4) Diese Worte gaben dem täglichen Gebet des Volkes seinen Namen. Jahrhunderte später beginnt die Mönchsregel des Benedikt von Nursia mit dem Wort: „Höre!“

Im Herzen des Zuhörens liegt die Stille. Die Bibel gibt uns dafür viele Beispiele: Elia begegnet Gott in einem leisen Säuseln, nicht in Erdbeben, Sturm oder Feuer (1 Könige 19,11–13). Maria, die Schwester von Marta, sitzt Jesus zu Füßen und hört ihm zu (Lukas 10,39). In einem alten Gebet der Bibel heißt es: „Du hast mein Ohr geöffnet.“ (Psalm 40,6)

Wir haben heute oft den Eindruck, dass sich diejenigen durchsetzen, die am lautesten schreien. Gewalt scheint vielerorts zuzunehmen und wir wissen kaum noch, wohin wir uns wenden sollen. Aber Gewalt kommt niemals von Gott, er drängt sich niemals auf: „Ich will hören, was Gott spricht: Frieden verkündet der Herr seinem Volk.“ (Psalm 85,9)

Besteht der Weg nach vorne nicht darin, zuzuhören und die anderen zu verstehen versuchen? Ein „hörendes Herz“ (1 Könige 3,9) versucht niemals, uns gefügig oder – angesichts von Unrecht – mundtot zu machen. Es verleiht uns vielmehr Kraft, mutige und kreative Entscheidungen zu treffen, die in unserer tiefsten Überzeugung wurzeln, dort, wo Gott uns näher ist als wir es auch nur zu hoffen wagen ...