Freitag, 06. September 2024

Mariens Martyrium des Herzens

Die Erinnerung an die Schmerzen Mariens (…) ist in Verbindung mit dem Fest Kreuzerhöhung zu verstehen (ebenso wie das frühere Fest der Schmerzen Mariens am Freitag vor dem Palmsonntag). Die Verehrung der „Sieben Schmerzen Mariens“ ist im Mittelalter aufgekommen. In Deutschland wurde das entsprechende Fest vereinzelt (Köln, Erfurt) im 15. Jahrhundert gefeiert. 1667 wurde das Fest dem Servitenorden gestattet; 1814 wurde es von Pius VII. allgemein eingeführt. (Quelle: Schott Tagesliturgie)

Die sieben Schmerzen

Die sieben Schmerzen Mariens sind die Ereignisse im Leben Mariens, die von großem Leid geprägt waren.

Darstellung Jesu im Tempel mit Weissagung Simeons (Lk 2,34–35)

Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Er ist hier zum Verderben und zur Auferstehung vieler in Israel, ein Zeichen des Widerspruchs, damit die Gedanken vieler Herzen offenbar werden. Und auch für dich wird ein Schwert deine Seele durchbohren.

Flucht nach Ägypten vor dem Kindermörder Herodes (Mt 2,13–15)

Sie waren gerade aufgebrochen, als ein Engel des Herrn Josef im Traum erschien und zu ihm sagte: “Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten und bleibe dort, bis ich dich warne; denn Herodes sucht das Kind, um es zu töten.” Als Josef erwachte, nahm er das Kind und seine Mutter in der Nacht mit und floh nach Ägypten, wo er bis zum Tod des Herodes blieb.

Verlust des zwölfjährigen Jesus im Tempel (Lk 2,41–51)

Seine Eltern gingen jedes Jahr zum Passahfest nach Jerusalem. Als er zwölf Jahre alt war, zogen sie wieder hinauf, wie es Brauch war; aber als die Tage des Festes vorüber waren und sie auf dem Rückweg waren, blieb das Jesuskind in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es bemerkten. Da sie glaubten, er sei in der Karawane, machten sie sich einen Tag lang auf den Weg, um ihn bei ihren Verwandten und Bekannten zu suchen; da sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück. Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel, wo er unter den Ärzten sass, ihnen zuhörte und sie befragte. Und alle, die ihn hörten, staunten über seine Intelligenz und seine Antworten. Als sie ihn sahen, waren sie erstaunt, und seine Mutter sagte zu ihm: „Mein Sohn, warum hast du uns so gemacht? Siehe, dein Vater und ich haben dich verzweifelt gesucht.“ Und er antwortete: „Warum hast du mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich mich um die Dinge meines Vaters kümmern muss?“ Aber sie haben seine Worte nicht verstanden. Da ging er mit ihnen weg und kehrte nach Nazareth zurück und war ihnen untertan. Seine Mutter trug all diese Dinge in ihrem Herzen.

Jesus begegnet seiner Mutter auf dem Kreuzweg (unbiblische Szene)

Kreuzigung und Sterben Christi (Joh 19,17–39)

Maria unter dem Kreuz (Joh 19,25-27)

Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus die Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zur Mutter: “Frau, siehe, dein Sohn!” Dann sagte er zu dem Jünger: “Siehe, deine Mutter!” Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

Übergabe des Leichnams an Maria (Diese Episode wird nicht in den Evangelien erzählt, ist aber Gegenstand zahlreicher sakraler Darstellungen, wie etwa der Pietà von Michelangelo.)

Rosenkranz von den sieben Schmerzen Mariens

…wird wie der gewöhnliche Rosenkranz gebetet, außer: statt 10 Ave Maria werden je Gesätzchen 7 Ave Maria gebetet und das Fatimagebet (O mein Jesus …) wird nicht angefügt.

1. Gesätzchen: Den du o Jungfrau mit Schmerzen im Tempel vor Simeon aufgeopfert hast.

2. Gesätzchen: Den du o Jungfrau auf der Flucht nach Ägypten mit Schmerzen getragen hast.

3. Gesätzchen: Den du o Jungfrau verloren und mit Schmerzen gesucht hast.

4. Gesätzchen: Der dir o Jungfrau mit dem schweren Kreuze beladen begegnet ist.

5. Gesätzchen: Den du o Jungfrau am schmählichen Kreuze sterben gesehen hast.

6. Gesätzchen: Den du o Jungfrau vom Kreuze in deinen Schoß aufgenommen hast.

7. Gesätzchen: Den du o Jungfrau mit größtem Herzeleid zu Grabe begleitet hast.

Schlussgebet: 3 Ave Maria mit der Einfügung: Den du o Jungfrau mit Schmerzen beweint hast.