Montag, 27. Januar 2025
Heiliger Sebastian – Schutzpatron der Stadt Blieskastel
An 20. Januar 2025 durften wir einen feierlichen Gottesdienst zum Patrozinium der Schlosskirche feiern. Der hl. Sebastian ist auch der Patron der Stadt Blieskastel und ist im Wappen der Stadt abgebildet. Das Wappen ist im Amtsblatt des Saarlandes von 1983 mit der Nr. 20, wie folgt beschrieben: „In Silber auf grünem Boden stehend der an einen grünen Baum gebundene, mit einem goldenen Lendentuch bekleidete und von goldenen Pfeilen durchbohrte goldennimbierte heilige Sebastian in natürlichen Farben und mit goldenen Haaren. Es wurde am 3. Juni 1983 genehmigt.“
Vielfach sorgt die Anrufung von Heiligen und Schutzpatronen aber auch für Verwirrung, darum hier eine kurze Darlegung, weshalb es so wichtig ist, diese anzurufen.
Bei Rupert Berger im Neuen Pastoralliturgischen Handlexikon lesen wir: „Das lat. Wort patronus bedeutet ursprünglich Schutzherr, Vertreter vor Gericht für Menschen, die von ihm abhängig sind bzw. ihn um seine Fürsprache gebeten haben. Wenngleich jede Kirche als Haus Gottes immer Gott geweiht ist, gab man den Kirchen seit dem 4. Jh. zusätzlich den Namen eines Heiligen oder einer Heiligen. Diese Namensgebung stellte die Ortsgemeinde und ihre Kirche unter deren besonderen Schutz bzw. sollte eine besondere Gottesnähe durch den Patron garantieren.“
Eine wesentliche Aufgabe des Patrons ist es also, dass die Gläubigen ihn um seine fürbittende Hilfe anrufen können. Aber wie soll das gehen, dass die Heiligen im Himmel tausende von Gebeten hören und weitergeben können, ohne allmächtig zu sein?
Ein ganz schönes und anschauliches Bild lässt sich in Bezug auf die modernen Kommunikationstechnologien herstellen. In jeder Sekunde senden und empfangen wir über unsere Kabel und Satelliten eine unvorstellbare Menge an Daten, die alle verarbeitet werden. Daran haben wir keinen Zweifel, da wir es tagtäglich erleben, und so können wir es uns auch mit der Anrufung der himmlischen Welt vorstellen. Jedes Mal, wenn wir z. B. das Ave Maria beten, sind wir davon überzeugt, dass Maria, die Königin des Himmels, dieses Gebet hört und sich uns anschließt und damit liegen wir richtig, denn wenn schon eine Maschine, die wir Menschen erfunden haben, dazu fähig ist außerordentliche Mengen an Informationen gleichzeitig zu empfangen und zu senden, und zwar von und zu unzähligen Orten, um wieviel kraftvoller wird dann eine Intelligenz auf einer höheren Ebene der Realität sein, nämlich in der ständigen Anschauung Gottes, der Himmel und Erde erschaffen hat.
In einem der Vorworte zu den Heiligen im Römischen Messbuch heißt es: „Von ihrem Platz im Himmel aus leiten sie (die Heiligen) uns immer noch.“ Zwar begegnen uns die Bewohnern des Himmels nicht so, wie unsere Lieben hier auf der Erde, aber dennoch hören die Heiligen uns und suchen uns zu helfen.
Ein schöne Idee, die der amerikanische Bischof Barron auf seiner Homepage »Word on Fire« formuliert hat ist: „Wenn Sie also das nächste Mal eine Anweisung auf Ihrem GPS empfangen oder einen Anruf auf Ihrem iPhone tätigen, denken Sie an die Gemeinschaft der Heiligen.“
Wir bedanken und ganz herzlich für den feierlichen Gottesdienst in der Schlosskirche, vor allem auch beim Chor der Schlosskirche für die musikalische Gestaltung und den Messdienerinnen und Messdienern für ihren Dienst am Altar.
Und ein herzliches Vergelt’s Gott auch für den frohen Neujahrsempfang im Anschluss an die Heilige Messe. Bitten wir Gott um seinen Segen für die ganze Pfarrei auf die Fürsprache unserer heiligen Schutzpatrone Sebastian, Anna, Barbara, Josef und Franz von Assisi sowie der Heiligen Gottesmutter!
Die Heilige Messe zum Patrozinium können sie auf dem YouTube-Kanal bliesTauTV nachsehen.