Die Pfarrei St Anna in Biesingen geht auf die Pfarrei Wecklingen zurück. Der Name eines Wecklinger Pfarrers ist urkundlich erstmals1262 erwähnt. Für die Besetzung dieser Pfarrstelle waren Abt und Konvent von Werschweiler (Wörschweiler) zuständig. Wahrscheinlich wurde die Pfarrei Wecklingen 1483 von Werschweiler aus mit einem Pfarrer besetzt. Als Friedrich Herr zu Eltz 1535 zu Wecklingen ein Herrschaftshaus baute und dort auch wohnte, begründete er die Linie Eltz-Wecklingen. Dieser Eltzsche Spross war der Reformation zugetan und führte die neue Lehre ein. Die katholisch gebliebenen Untertanen von Wecklingen, Ballweiler und Biesingen, die zur alten Pfarrei gehörten, wurden im Jahre 1598 von der Herrschaft aus dem Gotteshaus ausgewiesen und gingen fortan nach Blickweiler zur Kirche. 1714 war das Kirchengebäude zu Wecklingen zerfallen. Im Jahre 1776 hat der damalige Bischof von Metz, Prinz Montmorency-Laval, zu dessen Bistum der ganze Bliesgau seit 960 gehörte, die katholische Pfarrei Wecklingen wieder errichtet, jedoch mit Sitz in Biesingen und Sankt Anna als Patronin. Ballweiler und Wecklingen waren nun mit Aßweiler und Seelbach zu Biesingen gepfarrt und gehörten zum Dekanat Neumünster bei Ottweiler. Heute gehört Wecklingen zu Ballweiler, das 1930 ebenfalls zur Pfarrei erhoben wurde. Nach dem Kirchenbau in Aßweiler (1950 bis 1953) wurde Aßweiler als Filiale im Jahr 1959 zur selbständigen Kirchengemeine „Maria Himmelfahrt“ erhoben.
Im Jahre 1760 bekommt die Pfarrei in Biesingen die Erlaubnis, eine Kirche zu bauen („Kapelle), die dann 1776 geweiht wird. Als Vorgängerin unserer heutigen Kirche ist sie 19 Meter lang, 6,50 Meter breit und 5 Meter hoch. 1904 muss die alte Kirche weichen und es entsteht ein neues Gotteshaus, das am 18. Oktober 1905 eingeweiht wird.
Bereits im Mai 1906 ist die Kirche vollständig eingerichtet: drei Altäre mit Aufbau, Kommunionbank, Kanzel, Taufstein, Figurenglasfenster, Cimborium, ewiges Licht, 14 Kreuzwegstationen (ein Geschek von Dekan und Stadtpfarrer Crönlein von Mundenheim aus seiner Kirche, alles kunstgerecht und im neogotischen Stil zueinander passend.
1913 wird vor Ostern die neue Orgel von der Firma Steinmeyer aufgestellt, die Einweihung erfolgt am Ostersamstag. 1916 erhielt die Kirche einen neuen Taufstein und 1919 einen neuen Kreuzweg.
Unsere Kirche St. Anna
Auf beherrschender Höhe grüßt unsere Pfarrkirche St. Anna seit nunmehr mehr als 100 Jahren weit in die Ferne und beherrscht das Ortsbild. Wie ein Finger Gottes ragt der schlanke hohe Turm in den Himmel. So ist die Biesinger Höhe ohne die Kirche kaum vorstellbar. Aus der Ferne scheint sie schwebend über den umstehenden Häusern. Steht man unmittelbar vor der Kirche, wirkt sie eher gedrungen. Turm und Fassade sind in eins gestaltet. Der Turm ist ein monumentaler Block, im Einzelnen in verschiedene Abschnitte gegliedert, in die Höhe ragend, mit einem langsam nach oben sich verjüngendem Helm und bescheidenem Rankenwerk umgeben. Den unteren Turmabschnitt belebt ein breites Portal von einem gotischen Giebel gekrönt Rechts vom Hauptportal, neben dem Seitenportal erinnert eine Bronzetafel an die mutige Tat von Pfarrer Haas und der genannten Biesinger Bürger, die den Kirchturm ende des 2. Weltkrieges vor der Sprengung bewarten. Das Langhaus mit jeweils 6 Seitenfenstern ist sehr einfach gehalten. Vier Strebepfeiler, mehr angedeutet als stützend, mit ihren aufgesetzten Fialen, den kleinen Türmchen beleben anmutig das äußere Bild der Kirche. Der Chor wirkt durch seine Vielgliedrigkeit, durch die Anzahl der Fenster und Strebepfeiler abwechslungsreich und erinnert an echte Gotik.
Das Kircheninnere
Bedingt durch die vielen bleiverglasten „Bilderfenster“ zeigt sich das Kircheninnere nur bei Sonnenschein hell und freundlich.
Die drei Altäre im Kircheninneren wurden im Jahr 1905 nach Plänen des Kaiserslauterer Architekten
Barth bei der weltberühmten Firma Ferdinand Stuflesser in St. Ulrich/ Gröden/Tirol in Auftrag gegeben. Der Hochaltar ist als Flügelaltar gefertigt mit einer künstlerisch prachtvoll gestalteten Herz-Jesu-Statue oben in der Mitte, rechts und links mit den Aposteln Petrus und Paulus.. Der Altar ist geziert mit vier geschnitzten Reliefbildern. Diese stellen die Hochzeit zu Kana,, Jesus heilt Kranke und belehrt die Samariterin dar. Hinzu kommen zwei gemalte Bilder: Jesus am Ölberg und auf dem Kreuzweg.
Alle Bilderheben sich vielfarbig und lebensnah dargestellt auf vergoldetem Hintergrund ab. Prachtstück des Hochaltars ist zweifelsohne der Tabernakel mit feuervergoldeten Metallplatten und getriebener Arbeit von Ähren und Trauben und der Expositionsthronus zur Aussetzung des Allerheiligsten mit Altarkreuz. Die beiden Seitenaltäre passen stilistisch zum Hauptaltar, links der Marienaltar mit einer Immaculata und zwei Reliefbildern: Maria, Darstellung und Verkündigung. Auf der Tabernakeltür sieht man Jesus am Kreuz mit Maria und Johannes, rechts der Josephsaltarmit einer Josephsstatue und ebenfalls zwei Reliefbildern: Josef, Vermählung und Darstellung des göttlichen Kindes im Tempel und auf der Tabernakeltür Jesus am Kreuz mit Maria Magdalena und dem römischen Hauptmann.
Sämtliche Altäre und Zierstücke sind aus Holz, der Aufbau aus Eichenholz in Naturfassung und reich vergoldet gearbeitet. Die schöne Ausstattung der Kirche war nur durch die Opfer- und Spendenwilligkeit der Pfarrangehörigen möglich. Dies gilt auch für die Kirchenfenster und die Heiligenstatuen an den Seitenwänden, die in ihrer Mehrzahl von Pfarrangehörigen gestiftet wurden.
Gemeindekirche St. Anna | |
Patrozinium: St. Anna | |
Öffnungszeit: täglich | |
Gottesdienst: | |
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