Die Orgel ist sicherlich das komplexeste aller Musikinstrumente. Seit Ihrer Erfindung durch den ägyptischen Mechaniker Ktesibios im 3. Jh. v. Christus, besonders aber seit sie im Mittelalter zum wichtigsten Kircheninstrument wurde, hat die Orgel eine kaum überschaubare Vielfalt von individuellen Bauformen hervorgebracht, von der kleinen tragbaren Prozessionsorgel (Portativ) bis zum majestätischen Instrument, das große Kathedralen mit Klang erfüllen kann.
Wolfgang Amadeus Mozart nannte die Orgel in einem Brief an seinen Vater den „König aller Instrumenten“, für Charles-Marie Widor bedeutete Orgelspielen „…einen mit dem Schauen der Ewigkeit erfüllten Willen manifestieren“, und das zweite Vatikanische Konzil formuliert „…ihr Klang vermag den Glanz der kirchlichen Zeremonien wunderbar zu steigern und die Herzen mächtig zu Gott und zum Himmel emporzuheben“.
Entsprechend behandelt ist die Orgel wie kaum ein anderes Instrument fähig, vom „sanft verschwebendem Schweigen“ (Martin Buber) bis zum gewaltigen Brausen den Menschen von Gott und seiner Schöpfung zu erzählen, als Medium in der Beziehung zwischen Mensch und Gott, wo Worte nicht weiter wissen und dem Numinosen durch die Erfahrbarmachung mittels Musik unmittelbar Ausdruck verliehen wird.
Für die dringend renovierungsbedürftige Orgel in der Kath. Kirche in Blickweiler möchte der „Freundeskreis Saarpfälzische Musiktage“ sich engagieren und startet mit einer Reihe von Benefizkonzerten, das erste mit Dekanatskantor Christian von Blohn am 24. Oktober um 19 Uhr in der Schlosskirche. Zur Aufführung gelangen Werke von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Charles-Marie Widor, Louis Vierne und Olivier Messiaen. Der Eintritt ist frei, um eine freiwillige Spende für die Orgelsanierung in Blickweiler wird gebeten.
Hier ein paar Impressionen vom Konzert am 24. Oktober 2020 mit Christian von Blohn.:
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